01. Porträt und Biographie

 

Brülow

Kupferstich: Jacob von der Heyden, um 1627

© P. Andersen (nach eigenem Exemplar)

Motto: Me Christe Beabis (‚Du, Christ, wirst mich glücklich machen‘)

(mit denselben Initialen wie in ‚Magister Casparus Brülovius‘)

Blutsverwandte

Brülow (der Ältere), Andreas: Vater von Lorenz Brülow, Großvater von Caspar Brülow, vor 1640 gestorben, von Walliser als Pfarrer in Woltersdorff/Sobieradz und Garden/Gardno, einige Kilometer westlich von Alt-Falkenberg, beschrieben, doch von ihm wohl irrtümlich « Mauritius » genannt (Brühlow 1640; Walliserus 1627d)

Brülow (der Jüngere), Andreas (1618–1621): Sohn von Caspar Brülow und Barbara Pfitzer (Cotler 1619; Walliserus 1627d)

Brülow, Hans (–1637): Sohn von Andreas Brülow dem Älteren, Bruder von Caspar Brülow, 1637 mit seiner Frau und seinen Kindern in Greifenhagen an der Pest gestorben (Brühlow 1640)

Brülow, Johann Caspar (1622–1651–): Sohn von Caspar Brülow und Salome Hugwart (Walliserus 1627d), 27.07.1651 Verfasser eines Epicediums (mutmaßliches Unikum: Heidelberg)

Brülow, Johann (–1643–1651–): Theologiestudierender aus Alt-Damm/Dąbie bei Stettin, am 25. Mai 1643 in Straßburg immatrikuliert (Knod 1897, 317),  am 24. Juni 1646 Autor eines Briefs an Brülows Witwe Salome Dannhauer (vgl. Hanstein 2013a, 62f.), am 04.07.1651 Urheber eines Stammbucheintrags (Standort: Weimar, Stb 211), höchstwahrscheinlich mit Caspar Brülow verwandt, vielleicht mit Paul dem Jüngeren identisch, dem Sohn Paul Brülows des Älteren, also dem Neffen Caspar Brülows

Brülow, Johanna Catharina (1626–1627–): Tochter von Caspar Brülow und Salome Hugwart (Walliserus 1627d)

Brülow, Lorenz (–1640–): Sohn von Andreas Brülow dem Älteren, Onkel von Caspar Brülow, Adoptivvater des 1629 geborenen Sohns seiner Ehefrau Caspar Buschow, verarmter Bürger in Greifenhagen, 18.11.1640 Absender eines Briefes an seinen Schwager Johann Conrad Dannhauer (Brühlow 1640)

Brülow, Maria Salome (1620–1633): Tochter von Caspar Brülow und Salome Hugwart (Walliserus 1627d), Gegenstand einer Trauerschrift von Freunden und Studierenden (mutmaßliches Unikum: Zwickau)

Brülow, Moritz: Vater von mindestens drei Söhnen Hans, Paul und Caspar Brülow, mit Catharina Rihel verheiratet, vor 1616 gestorben (Walliserus 1627d; Brühlow 1640)

Brülow (der Ältere), Paul: Sohn von Moritz Brülow, Bürger in Damm, Vater von Paul Brülow dem Jüngeren, Bruder von Caspar Brülow, vor 1640 gestorben (Brühlow 1640)

Brülow (der Jüngere), Paul (1621–1640–): Sohn von Paul Brülow dem Älteren, 1621 geboren, Neffe von Caspar Brülow, 1640 Studierender in Hamburg (Brühlow 1640), vielleicht identisch mit dem Straßburger Studenten aus Damm, der sich 1643 Johann nannte und 1651 in Naugard/Nowogard denselben Namen in ein Stammbuch eintrug

Brülow, Sara Barbara (1623–1623/1627): Tochter von Caspar Brülow und Salome Hugwart (Walliserus 1627d)

Brülow, Sara Elisabeth (1625–1627–): Tochter von Caspar Brülow und Salome Hugwart (Walliserus 1627d)

Brülow, Simon (–1496–): 1496 im Heiligen Land als Diener und Begleiter von Herzog Bogislaw X. von Pommern, Urgroßvater von Caspar Brülow (Walliserus 1627d)

Rihel, Catharina: Ehefrau von Moritz Brülow, Mutter von Caspar Brülow und vermutlich auch von den zwei anderen Söhnen ihres Ehemanns, vor 1616 gestorben (Walliserus 1627d)

Rode, Paul vom (1489–1563): 1523 von Luther als Pfarrer nach Stettin geschickt, ab 1535 Superintendent von Pommern-Stettin, bekannte Persönlichkeit, Urgroßvater von Caspar Brülow, anscheinend mütterlicher- oder großmütterlicherseits (Walliserus 1627d)

Lebensdaten

19.09.1585

Geburt in Alt Falkenberg/Chabowo) zwischen Pyritz/Pyrzyce und Stettin

1592 Beginn eines vierjährigen Schulbesuchs in Bahn/Banie, etwa 10 km südwestlich von Pyritz
1596 Schulbesuch in Greifenhagen/Gryfino an der Oder südlich von Stettin
1599 Schulbesuch in Pyritz, erste Anfänge als Dichter
23.04.1599 Immatrikulation an der Universität von Frankfurt/Oder. Eintrag ediert 1887.
1600 Aufenthalt in Soldin/Myślibórz, etwa 30 km südlich von Pyritz
1603 Aufenthalt in Angermünde in Brandenburg westlich der Oder
1604 Aufenthalt in Jüterbog in Brandenburg etwa 50 km südlich von Berlin
1605 Aufenthalt in Bautzen in Ostsachsen etwa 50 km östlich von Dresden
1607–1609 Anderthalbjähriger Aufenthalt in Speyer beim Rechtsgelehrten Kilian Vogler (1573–1614), Beginn einer siebenjährigen Einstellung als Privatlehrer für dessen Kinder, fortgesetzt in einem Gut   in Schiltigheim nördlich von Straßburg, vielleicht dem mittelalterlichen Schloss, das 1676 zerstört wurde
Mai 1609 Ankunft in Straßburg und Immatrikulation an der Akademie
12.03.1611 Magister in Straßburg unter dem Vorsitz von Caspar Bitsch
1611–1612 Pfarrer in Pfulgriesheim etwa 10 km nordwestlich von Straßburg
20.04.1612 Ernennung zum Lehrer der obersten vier Klassen des Gymnasiums in Straßburg
29.09.1615 Beförderung zum præceptor (‚Hauptlehrer‘) der Secunda (‚vorletzten Klasse‘) und zum außerordentlichen Professor der Poesie
1616 Krönung zum poeta laureatus durch Georg Valentin von Winther (1578–1623), Rat am Hof des Herzogs Philipp II. von Pommern (1573–1618)
1617 Längere Reise nach Pommern und an verschiedene Universitäten
20.01.1618 Heirat mit Barbara Pfitzer (1594–1619), Tochter des Salzverwalters Andreas Pfitzer, und dadurch Erwerbung des Straßburger Bürgerrechts, Ankündigung am 11. Januar, Trauung im Münster, Urkunde: AMS, 2 RP 109, p. 63, Vollanzeige (Bild 36)
1618 Geburt eines Sohns Andreas (1618–1621)
11.05.1619 Tod von Barbara, damals wohnhaft am Rossmarkt, heute Place Broglie
10.08.1619 Wahl zum visitator collegiorum (‚Aufseher der Kollegien‘)
23.11.1619 Heirat mit Salome Hugwart (1595–1670), Tochter des Straßburger Stadtrats Johann Hugwart (1551–1620), 1629 in zweiter Ehe mit dem Straßburger Theologieprofessor Johann Conrad Dannhauer (1603–1666) verheiratet, Ankündigung am 28. November, Trauung am 7. Dezember im Münster, Urkunde: AMS, 2 RP 109, p. 95, Vollanzeige (Bild 52)
07.12.1619 Hochzeitsfeier
10.09.1620 Taufe der Tochter Maria Salome (1620–1633) im Münster mit Johannes Heller (1559–1632), Catharina Hugwart (–1609–1620–) und Anna Rixinger (–1605–1633–) als Paten, Urkunde: AMS, 1 RP 219, Bl. 184v, Vollanzeige (Bild 187)
12.04.1621 Tod von Andreas
23.05.1622 Taufe des Sohns Johann Caspar im Münster mit Anton Wolff von Todenwarth (1592–1641), Johann Rudolf Saltzmann (1574–1656) und Eva Susanna, Juncker Trachsdörfers Hausfrau (?) als Paten, Urkunde: AMS, 1 RP 219, Bl. 232v, Vollanzeige (Bild 236), Sohn 27.07.1651 Verfasser eines Epicediums (Exemplar: Heidelberg)
23.12.1622 Ernennung zum Gymnasiarchen (‚Rektor‘) nach der Trennung des Gymnasiums von der Universität
06.07.1623 Taufe der Tochter Sara Barbara im Münster mit Caspar Bitsch (1579–1636), Martha Königsmann, geb. Braun (um 1581–1670) und  Anna Ursula Saltzmann (1605–1636–) als Paten, Urkunde: AMS, 1 RP 219, Bl. 261r, Vollanzeige (Bild 264)
12.06.1625 Taufe der Tochter Sara Elisabeth mit Johann Schmidt (1594–1658), Elisabeth Ursula Saltzmann, geb. Geiger (um 1582–1636) und Agatha Dorothea Vogler (1606–1638) als Paten, Urkunde: AMS, 1 RP 219, Bl.. 309v, Vollanzeige (Bild 315)
23.11.1626 Taufe der Tochter Johanna Catharina mit Samuel Hugwart (1588–1632), Margaretha Braun, geb. Schatz (1574–1641) und Maria Jacobe Pfitzer (1604–vor 1630) als Paten, Urkunde: AMS, 1 RP 219, Bl.. 347r, Vollanzeige (Bild 352)
11.12.1626 Ernennung zum Professor für Geschichte und Befreiung vom Unterricht
18.04.1627 Antrittsvorlesung
27.04.1627 Erkrankung an Schwind- und Wassersucht
14.07.1627 Tod in Straßburg
17.07.1627 Beisetzung in Straßburg

Lebensorte

Geburtsstadt Google Maps
Pommern 1618 Eilhard Lubinus‘ Karte (34 MB)
Pommern 1662 Joan Blaeus Karte (3,1 MB)
Pommern 1794 Daniel Friedrich Sotzmanns Karte (7,8 MB)
Straßburg 1558 Konrad Morants Stadtplan (→ Konrad Morant)
Straßburg 1572 Georg Braun und Frans Hogenbergs Karte (5,0 MB)
Straßburg 1576 Daniel Specklins Stadtplan (7,7 MB)
Straßburg 1629 Kurt von Lützows Titelblatt (Collegium Argentinense)
Straßburg 1650 Matthäus Merians Karte (1,6 MB) (13. Prediger Closter)
Straßburg 1651 Anonymer Kupferstich (0,2 MB) (Collegiu̅ Argentinense)
Straßburg heute Google Maps

Kurzbiographien online

Melchior Sebizius 1641 (lateinisch, kürzende Wiedergabe von Walliserus 1627d)

Johann Carl Dähnert 1755 (lateinisch, fast unveränderte Wiedergabe von Sebizius 1641)

Edouard Sitzmann 1909 (französisch)

Willy Flemming 1955

Wilhelm Kühlmann 2008

Wikipedia 2014 (mit einigen Links)

Alexander Bueno-Edwards: Stammbaum auf Geneanet

Ausführlichere Biographien

Julius Janke 1880

Hildegard Schaefer 1935 (bes. S. 16–29)

Günther Skopnik 1935 (bes. S. 106–108)

Gerhard Dünnhaupt 1990

Michael Hanstein 2011b

Michael Hanstein 2013a (bes. S. 51-120, Stammbaum S. 765)